Bis heute haben wir den Wein vom letzten Jahr nur aus der Ferne erlebt. Als wir im Sommer auf Grund von Corona nicht mehr nach Katalonien einreisen konnten, haben unsere Freunde Juan und der junge Winzer Jordi Esteve die Trauben geerntet und auch verarbeitet. Farbe, Geschmack und Geruch des Weines kennen wir lediglich aus Text-, Bild- oder Videonachrichten. Heute machen wir uns auf den Weg nach Rabós, eine halbe Autostunde von Cadaqués entfernt, um Jordi zu besuchen und den Wein zu degustieren. Auf dem Dach über Jordis Keller öffnen wir eine Flasche. Die Farbe ist wunderschön, etwas dunkler als vor zwei Jahren. Die Trauben wurden lediglich durch die Füsse von Jordis Frau gequetscht und danach vor dem Pressen mit den Stielgerüsten und auf den Schalen 48 Stunden liegen gelassen. Das hat ihm kräftige Gerbstoffe verpasst. Alles wirkt noch etwas ausser Gleichgewicht, nicht eingebunden, aber alles ist da: neben den Gerbstoffen auch eine anständige Säure, viel Frucht. Wir entscheiden uns, den Wein im März abzufüllen. Und dann: viel Zeit vergehen lassen, um den Teenager reifen zu lassen…


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