
Nun ist es so weit, nach knapp drei Jahren ernten wir die ersten Trauben und versuchen uns an einem ersten Wein. In den ersten Morgenstunden pflücken wir die wenigen Trauen, die wir an den jungen Stöcken haben ausreifen lassen. Wohl eine Woche zu spät, die Zuckerwerte sind enorm, aber für einen ersten Versuch muss das passen. Mit dabei ist auch Joan, der vormalige Besitzer des Landes. Auch für ihn wird ein kleiner Traum wahr: der Boden von Ses Closes bringt seit über hundert Jahren wieder Früchte. Mit zunehmendem Licht wird der Weinberg von Nebelschwaden eingehüllt, das Meer und der Berg verschwinden. Im Sommer hier ein sehr seltenes Phänomen. Für kurze Zeit wähnen wir uns im Burgund…

Knapp 98 Kilo ernten wir, wunderbar gesunde Früchte. Sofort nach der Ernte bringen wir die Trauben in unsere kleine Höhle, wo wie sie entrappen und quetschen. Mit Hilfe von Trockeneis kühlen wir die Maische, verschliessen den grossen Bottich und lassen die Maische einige Stunden ruhen. Da wir im Freien pressen werden, müssen wir die nächste Nacht abwarten, um so die kühleren Temperaturen ausnützen zu können. Ausserdem extrahieren wir durch die Standzeit etwas Farbe und Gerbstoffe, was dem Aroma des Lledoner Roig zugute kommen könnte.



Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.